Historie

Holzerode wurde 1055 in einer Urkunde des Erzbischofs von Mainz erstmals erwähnt. Es gehörte über Jahrhunderte zur Herrschaft Plesse, kam 1571 in hessischen Besitz, 1816 zum Königreich Hannover und 1866 zu Preußen. Im Rahmen der Gebietsreform erfolgte 1973 der Zusammenschluss mit Ebergötzen.

ist ein Dorf im Landkreis Göttingen. Es gehört zur Gemeinde Ebergötzen und hat knapp 700 Einwohner. Die Holzeröder Feldflur ist fast vollständig von Wäldern umgeben. Nachbarorte sind Spanbeck und Billingshausen im Nordwesten, Gillersheim im Norden, Renshausen im Osten, Ebergötzen und Krebeck im Südosten und Bösinghausen im Süden… *

Und weil eben auch seit ewigen Zeiten ganz nahe liegt an der Ortschaft Krebeck, und in Krebeck eben auch der Mittelpunkt Deutschlands ist, liegt eben auch ‚mitten in Deutschland‚…


(*) Wir haben diesen Text unter der freien GNU-Lizenz für freie Dokumentation von wikipedia.org entnommen

 

 

wie der 2. Weltkrieg hier zu Ende ging

Der Zweite Weltkrieg, der auch für eine überaus entbehrungsreiche und belastende Zeit brachte, kam für einen kurzen Moment, einen Tag, auch direkt in den Ort. Der damals 14-jährige Willi Vollbrecht erinnert sich noch sehr genau an diesen Tag.

Es war der 11. Januar 1944, ein wunderschöner klarer Wintertag mit Schnee überall im Ort. Es war schulfrei und die meisten Kinder wollten Schlitten fahren. Weshalb es den freien Tag gegeben hatte, wusste man zunächst nicht; später stellte sich aber heraus, dass der Lehrer Albermann beim Ortsbauernführer Karl Finke an der Kirche „schwarz” ein Schwein schlachtete.

Die Kinder trafen sich also irgendwo in der Orstmitte „beim Thie”. Plötzlich, so gegen 11.00 Uhr, zog wieder einmal ein amerikanischer Bomberverband auf seinem Weg nach Mitteldeutschland von der Struth herkommend in Richtung Ebergötzen mit großem Gedröhne über den Ort. Und es war erkennbar, dass der Bomberverband von einigen deutschen Jagdmaschinen des Typs ME 110 direkt über dem Ort beschossen wurde.

Einer der Bomber wurde getroffen, die Maschine neigte sich senkrecht nach vorn und schoss mit Vollgas nach unten direkt auf das Dorf zu. Bei der beobachtenden Bevölkerung trat eine Panik ein und alle liefen wild auseinander. In ca. 1500 Meter Höhe riss bei dem Bomber dann das Heck ab und stürzte im Spiekeweg ganz in der Nähe der heutigen Grundstücke Elliehausen/Linnemann auf den Acker. Aus dem offenen Flugzeug fielen drei Besatzungsmitglieder heraus, die zugleich zu Tode kamen.

Vier amerikanische Soldaten konnten sich jedoch durch Absprung mit dem Fallschirm retten, wurden nach der Landung im Ort festgenommen und in Lechtens Gasthaus festgesetzt.

Der Torso des Bombers schlug dann am Rande des Ortes über einem Brunnen auf dem Felde auf, dort, wo die Bever von „Finkes an der Wiese” aus kommend einen Knick nach Osten macht. Sofort stürzte das „halbe Dorf” neugierig zu der Absturzstelle, ohne allerdings die Gefahr einer möglichen Explosion des Restflugzeuges zu berücksichtigen.

So musste der von seiner „Schwarzschlachterei” herbeistürzende Lehrer Albermann die Bevölkerung mit einem vorgehaltenen Gewehr zum Verlassen des gefährlichen Ortes zwingen. Und schon wenig später, gegen 11.45 Uhr, ging dann auch im Bomberwrack eine Luftmiene hoch und zerstörte das Flugzeug gänzlich (und möglicherweise die noch an Bord befindliche Kanzelbesatzung. Zum Glück für das Dorf hatte der Kommandant den größten Teil seiner Bombenfracht schon über dem Sudershäuser Wald „notabgeworfen”.

Trotzdem wurde aber fast das ganze Dorf von der Druckwelle der Explosion in Mitleidenschaft gezogen und es gingen unzählige Fensterscheiben zu „Bruch”. Auch flogen einige glühende Bombensplitter bis in das Zentrum des Ortes und einer entzündete die Scheune des Landwirtes Karl Finke an der Kirche, als Ironie des Schicksals gerade dort, wo „schwarz” geschlachtet wurde.

Sofort setzte eine große Löschaktion mit der alten Feuerwehrspritze ein, die aber nur noch die angrenzenden Häuser retten konnte; die Scheune brannte völlig aus.

Insgesamt waren die Holzeröder aber noch einmal an der Katastrophe eines Absturzes direkt in die Mitte des Ortes vorbei gekommen. Von den Einwohnern kam niemand zu Schaden. Sie hatten jedoch einen direkten Eindruck von der grausamen Alltagsrealität des Krieges bekommen. Mit den dabei zu Tode gekommenen wahrscheinlich sechs amerikanischen Luftwaffensoldaten hatte das Schicksal weniger Gnade. Sie starben im Kampf gegen die NS-Diktatur fern der Heimat über dem Dörfchen .

Der Krieg selbst war dann für die Holzeröder aber auch erst 15 Monate später zu Ende, und zwar am 8. April 1945.

Nachts zuvor waren noch die letzten versprengten SS-Truppen durch den Ort nach Osten in den Harz abgezogen. Gegen 9.20 Uhr hörte man dann das Grollen der amerikanischen Panzer, die auf der heutigen Bundesstraße 446 von Billingshausen in Richtung Ebergötzen rollten. Einige Holzeröder Kinder liefen hoch zum Steinacker und waren überrascht, dort von den amerikanischen Soldaten Schokolade und Kaugummi geschenkt zu bekommen.

Gegen 17.00 Uhr kam der erste Jeep mit fünf Soldaten in den Ort gefahren, um den Bürgermeister Karl Thiele aufzusuchen. Noch am gleichen Abend wurde durch die Amerikaner ein Belagerungsring mit Zelten und Militärfahrzeugen um den Ort herumgezogen. Dann gab es ein „Bauernläuten” und der Bürgermeister verkündete, dass alle Waffen und Fotoapparate von der Bevölkerung abgeliefert werden mussten.

Die Gewehre wurden sogleich durch Zerschlagen der Schäfte zerstört. Die Amerikaner blieben vier Tage im Ort.

Einige größere Häuser, wie das des Gastwirtes Heinrich Degenhardt, des Fuhrunternehmers Karl Vollbrecht und das von August Dietrich wurden für die Offiziere und den Stab der Besatzungseinheit beschlagnahmt.

Es rollten auch immer wieder einige Panzer durch den Ort. Die Soldaten – unter ihnen auch einige farbige GIs, was für die meisten Holzeröder ein sensationelles Ersterlebnis war – gaben sich aber verhältnismäßig freundlich, wovon vor allem die Kinder durch Schokolade- und Kaugummigeschenke profitierten. Dann kreiste ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug über dem Ort und bald zog die Besatzungstruppe wieder weiter.

Oben am Steinacker blieben noch einige Posten, die auch Eier gegen Kaugummi tauschten. war aber endlich vom Nationalsozialismus befreit – wenn der Großteil der Bevölkerung dieses zu erkennen, auch erst noch lernen musste.

Einige Wochen blieb der letzte NS-Bürgermeister Karl Thiele übergangsweise noch im Amt, dann wurde er von den ab Sommer 1945 nachrückenden britischen Besatzungskräften endgültig ab- und der Sozialdemokrat Wilhelm Linnemann als Gemeindedirektor eingesetzt.

Nach der Erinnerungen des damalig 14-jährigen Willi Vollbrecht. Aufgeschrieben von: Wolfgang Buss. Aus: Festschrift 950 Jahre , 2005