Mit der örtlichen Bewirtschaftung von Wald – oder, was zutreffender sein dürfte: mit dem Jagd- und Forstschutz (vor Diebstahl!) – war seit dem ausgehenden Mittelalter der „Förster“ betraut. Er hatte hauptsächlich „polizeiliche“ Aufgaben, war dem Amt der allgemeinen Verwaltung unterstellt und wohnte privat. Eine regelrechte Forstverwaltung gab es noch nicht.
Die Reviere hießen meist „Forstschutzbezirke“. Im Königreich Hannover, zu dem im 19. Jahrhundert gehörte, gab es aber „Oberförster“ mit entsprechenden Sonderfunktionen in der Verwaltung. Ihnen unterstanden die Förster, Forstaufseher und das sonstige Forstpersonal. dürfte der Wohnort eines Oberförsters gewesen sein. Denn ein Gedenkstein unterhalb des Hünstollens lässt uns lesen: „Hier wurde am 16. Januar 1860 der Oberförster W.(?) F.(?) Jacobi aus durch einen unvorsichtigen Schuss tödlich getroffen.“Ein Jagdunfall offenbar.
Ob die zu Jacobi gehörende Oberförsterei in Bovenden oder in örtlich vorhanden war, muss zunächst offen bleiben. Auffällig ist jedoch, dass die alte Försterei in , Harzstraße Nr. 17, einen stattlichen Bau darstellte.
Dieses Gehöft wurde 1736 erbaut, vermutlich für Zwecke der forstlichen Verwaltung und auf landesherrlichem Grund und Boden. Das Wohnetablissement bestand aus einem zweistöckigen Fachwerkhaus mit den Maßen 14,62 x 10,50 m. Das darin integrierte „Dienstzimmer“ maß üppige 6,82 x 5,06 m.
Dienstzimmer eines Revierförsters heutigen Zuschnitts messen ca.3,50 x 4 m. Zu dieser alten Försterei in , die wenigstens 100 – nach dem Baudatum sogar über 220 – Jahre lang den Ortsausgang Richtung Gillersheim geprägt und überwacht hat, gehörten eine große Scheune, ein separater Stall (Hühner, Gerät, usw.) sowie ein am Wohnhaus angebautes Stall- und Wirtschaftsgebäude mit Kuh-, Pferde-, Schweine- und weiterem Hühnerstall.